Anne Freyer. Im Gespräch vor dem Munich Mash.

Sie wirkt auf den ersten Blick eher schüchtern, aber wehe man lässt sie auf’s Wasser. Dann geht die junge Dame steil wie kaum eine andere. Wir haben uns mit Anne Freyer im Vorfeld des Munich Mash unterhalten.

Kein Titel bei Deutschen Meisterschaften, geschweige denn ein Podium bei Welt- oder Europameisterschaften. Dafür jetzt der Sieg bei den Pro Women der Langenfeld Open 2019. Für den ein oder anderen vielleicht etwas überraschend, aber wenn man sich etwas näher mit ihr und ihrem Riding beschäftigt hat, dann doch so garnicht. Das hat sie auch auf dem Setup des Munich Mash im Sommer 2018 beim Girls Night Out Shooting für unsere Ausgabe 11 bewiesen. Der Mash steht vor der Türe, dieses Jahr dürfen erstmals auch die Mädels mitmischen und das ist sie natürlich auch mit am Start. Die Headline hat es eh schon verraten: es geht um Anne Freyer, mit der wir uns wenige Wochen vor dem Event in München ein bisschen unterhalten haben.

Die gebürtige Mannheimerin nannte die vergangenen drei Jahren den Waketoolz Wakepark – ehemals Wakelake – in Wörth an der Isar ihre „Heimat“. Ab diesem Sommer wird man sie im Team des Wakepark Brombachsee antreffen. Seit sie zwölf Jahre alt ist – und somit über ihr halbes Leben – steht die heute 26-jährige bereits auf dem Wakeboard. Wie man hier raushört gibt es genug Themen, über die man mit der zurückhaltenden Dame sprechen kann. Anne fährt für Söoruz, Infinite und seit kurzem für Reckless Wake.

 

Hi Anne. Wir haben dich in Ausgabe No. 11 die „beste unbekannte Fahrerin der Welt“ getauft. Wie siehst du das?

Anne: Ich war super stoked als ich das gelesen habe. Das ist ein großes Kompliment! Ich hab mich selbst nie auf so einem Niveau gesehen und mich eher im Hintergrund gehalten. Plötzlich fahre ich Sessions mit den krassesten Wakeboarderinnen der Welt. Mich wundert es auf jeden Fall nicht, dass mich keiner kennt und sich vielleicht manch einer wundert, was ich da jetzt zu suchen habe.

Teamplayer durch und durch. Das Anne es genießt sich mit und von anderen Mädels zu pushen zeigte sie beim Shooting im Olympiapark. | Foto: Bryan Soderlind
Massive Features. Für Anne "no big deal" – nicht umsonst ist sie unserer Meinung die "Beste unbekannte Wakeboarderin der Welt". | Foto: Bryan Soderlind
Anne lässt es krachen. Erst auf dem Wasser ... | Foto: Chris Lehnert

So ganz stimmt die Aussage nun ja nicht mehr, nachdem du vor kurzem die LAO’s gewonnen hast. Wie war das für dich?

Anne: Das war unfassbar für mich. (grinst über beide Ohren) Die Saison ist gerade erst losgegangen und ich hab mich noch gar nicht fit gefühlt. Nach der Quali war ich dann auch nicht mehr so nervös, denn mein Ziel, eine Runde weiter zu kommen, hatte ich da schon erreicht. Irre. Immer noch einfach verrückt, dass ich dann bis ganz oben aufs Podium durchgefahren bin. Die Mädels haben mich voll gepusht und mir gut zugesprochen. Die Stimmung am Dock war saucool!

Man hat gemerkt, dass hier einige Mädels zusammen fahren, die sich richtig gut verstehen. Meinst du es hat geholfen, dass du nicht so alltägliche Setups vom Mash letztes Jahr, aber auch von deinem Besuch in Valdosta im Winter, kanntest?

Anne: Ich glaube auf jeden Fall, dass mir solche Erfahrungen wie Valdosta und Munich Mash letztes Jahr voll geholfen haben. Das sind beides echt herausfordernde und außergewöhnliche Parks. Das LAO Setup hat mir keine Angst gemacht, sondern es war einfach nur spaßig, dort fahren zu können. Und genau das hat mir sicherlich letztlich geholfen, denn alles ist besser, wenn man Spaß dabei hat. (lacht)

Wie du schon erwähnt hast, waren beim “Girls Night Out“ Shooting beim Mash einige der bekanntesten Riderinnen der Welt dabei. Dich kannten zu dem Zeitpunkt ein paar davon wohl noch nicht. Hat es dennoch zusammengepasst?

Anne: Ja eigentlich war es erst komisch: die ganzen Größen des Sports und ich. Aber irgendwie hat es dann voll gut gepasst, wir verstehen uns alle megagut und ich habe nicht das Gefühl, sportlich nicht mithalten zu können. Davor hatte ich vor der Session am meisten Schiss.

Wie würdest du die Session in deinen eigenen Worten beschreiben?

Anne: (grinst) Mit einem Wort: LÄSSIG! Es war einfach eine super Stimmung am Dock! Wir hatten viel Zeit und gefühlt keinen Druck. Bear (Anm. der Red.: unser extra angereister US-Fotograf Bryan Soderlind) ist auch echt ein guter Typ, der mit seiner entspannten Art echt motivierend ist.

... und dann bei der Siegerehrung der Langenfeld Open 2019. | Foto: Jonas Speck
Wenn jemand Spaß an den Kickern hat, kommen solche Shots raus. | Foto: Bryan Soderlind

„Es war einfach eine super Stimmung am Dock! Wir hatten viel Zeit und gefühlt keinen Druck“ – Anne Freyer

Schön, dass du Spaß hattest, aber das hat man dir schon vor Ort angesehen. Du hast dort auf jeden Fall bewiesen, wie gut du unterwegs bist. Hut ab. Was war für dich persönlich der beste Trick deiner Session? Und mit was haben dich die anderen Mädels beeindruckt?

Anne: Danke, freut mich zu hören! Kniffelige Frage. (denkt nach) Wir sind alle mit vollem Fokus auf Fotos gefahren. Deshalb haben wir uns nicht an krassen Tricks die Zähne ausgebissen, sondern geschaut, dass wir fotogene Sachen liefern können. Ich persönlich hatte mega Spaß an den überdimensionierten Kickern und habe gefühlt die meiste Zeit riesige Indie Halfcaps gemacht, was mit zunehmender Dunkelheit immer schwieriger wurde.

Alle Mädels haben ihre absoluten Favorites geliefert, alle sind super clean und stylisch gefahren. Extrem tief gepresste Tail- und Lipslides, massive hohe Hits am Kicker mit langen Grabs und das die halbe Nacht lang in absoluter Dunkelheit. Echt beeindruckend wie alle mit den Gegebenheiten und mit dem riesigen Setup klar gekommen sind.

Die Verantwortlichen des Mash habt ihr Mädels scheinbar auch überzeugt. 2019 werden erstmals auch Ladies zum Main-Event eingeladen – darunter natürlich auch du. Was sagst dazu?

Anne: Das ist der Hammer. Letztes Jahr war unser Shooting ja bewusst nicht vor der großen Menschenmenge. Wenn ich mir vorstelle, dass wir dieses Jahr vor tausenden Zuschauern das Setup fahren, bekomme ich schon Gänsehaut.

Ein Lachen das ansteckt – Anne verbreitet stets gute Stimmung. | Foto: Bryan Soderlind

Dem können wir uns nur anschließen – cool, dass nicht zuletzt durch unser Shooting die Mädels nun beim Munich Mash am Start sind. Die Rails bei Tag zu fahren, ist das eine, aber in der Nacht, teilweise im absoluten Blindflug, das war schon beeindruckend. Damit habt ihr die letzten Zweifler überzeugt. Das Ergebnis sehen wir nicht nur in ein paar unveröffentlichten Shots hier im Artikel & im Behind the Scenes Clip, der in Kürze online geht, sondern vor allem mit jede Menge top Bildern in der Story in der The Cable Ausgabe No. 11. Und scheinbar haben die Mädels auch die Veranstalter überzeugt, denn 2019 sind sie erstmals Teil des offiziellen Contest beim Munich Mash vom 28.-30. Juni im Olympiapark.

In der Fortsetzung des Interviews erfahrt ihr dann, was Anne sonst noch rund ums Thema Wakeboard-Mädels zu sagen hat.

Foto: Bryan Soderlind
Foto: Daniel Wurm
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Anne Freyer. Im Gespräch vor dem Munich Mash.

Sie wirkt auf den ersten Blick eher schüchtern, aber wehe man lässt sie auf’s Wasser. Dann geht die junge Dame steil wie kaum eine andere. Wir haben uns mit Anne Freyer im Vorfeld des Munich Mash unterhalten.

Kein Titel bei Deutschen Meisterschaften, geschweige denn ein Podium bei Welt- oder Europameisterschaften. Dafür jetzt der Sieg bei den Pro Women der Langenfeld Open 2019. Für den ein oder anderen vielleicht etwas überraschend, aber wenn man sich etwas näher mit ihr und ihrem Riding beschäftigt hat, dann doch so garnicht. Das hat sie auch auf dem Setup des Munich Mash im Sommer 2018 beim Girls Night Out Shooting für unsere Ausgabe 11 bewiesen. Der Mash steht vor der Türe, dieses Jahr dürfen erstmals auch die Mädels mitmischen und das ist sie natürlich auch mit am Start. Die Headline hat es eh schon verraten: es geht um Anne Freyer, mit der wir uns wenige Wochen vor dem Event in München ein bisschen unterhalten haben.

Die gebürtige Mannheimerin nannte die vergangenen drei Jahren den Waketoolz Wakepark – ehemals Wakelake – in Wörth an der Isar ihre „Heimat“. Ab diesem Sommer wird man sie im Team des Wakepark Brombachsee antreffen. Seit sie zwölf Jahre alt ist – und somit über ihr halbes Leben – steht die heute 26-jährige bereits auf dem Wakeboard. Wie man hier raushört gibt es genug Themen, über die man mit der zurückhaltenden Dame sprechen kann. Anne fährt für Söoruz, Infinite und seit kurzem für Reckless Wake.

 

Hi Anne. Wir haben dich in Ausgabe No. 11 die „beste unbekannte Fahrerin der Welt“ getauft. Wie siehst du das?

Anne: Ich war super stoked als ich das gelesen habe. Das ist ein großes Kompliment! Ich hab mich selbst nie auf so einem Niveau gesehen und mich eher im Hintergrund gehalten. Plötzlich fahre ich Sessions mit den krassesten Wakeboarderinnen der Welt. Mich wundert es auf jeden Fall nicht, dass mich keiner kennt und sich vielleicht manch einer wundert, was ich da jetzt zu suchen habe.

Teamplayer durch und durch. Das Anne es genießt sich mit und von anderen Mädels zu pushen zeigte sie beim Shooting im Olympiapark. | Foto: Bryan Soderlind
Massive Features. Für Anne "no big deal" – nicht umsonst ist sie unserer Meinung die "Beste unbekannte Wakeboarderin der Welt". | Foto: Bryan Soderlind
Anne lässt es krachen. Erst auf dem Wasser ... | Foto: Chris Lehnert

So ganz stimmt die Aussage nun ja nicht mehr, nachdem du vor kurzem die LAO’s gewonnen hast. Wie war das für dich?

Anne: Das war unfassbar für mich. (grinst über beide Ohren) Die Saison ist gerade erst losgegangen und ich hab mich noch gar nicht fit gefühlt. Nach der Quali war ich dann auch nicht mehr so nervös, denn mein Ziel, eine Runde weiter zu kommen, hatte ich da schon erreicht. Irre. Immer noch einfach verrückt, dass ich dann bis ganz oben aufs Podium durchgefahren bin. Die Mädels haben mich voll gepusht und mir gut zugesprochen. Die Stimmung am Dock war saucool!

Man hat gemerkt, dass hier einige Mädels zusammen fahren, die sich richtig gut verstehen. Meinst du es hat geholfen, dass du nicht so alltägliche Setups vom Mash letztes Jahr, aber auch von deinem Besuch in Valdosta im Winter, kanntest?

Anne: Ich glaube auf jeden Fall, dass mir solche Erfahrungen wie Valdosta und Munich Mash letztes Jahr voll geholfen haben. Das sind beides echt herausfordernde und außergewöhnliche Parks. Das LAO Setup hat mir keine Angst gemacht, sondern es war einfach nur spaßig, dort fahren zu können. Und genau das hat mir sicherlich letztlich geholfen, denn alles ist besser, wenn man Spaß dabei hat. (lacht)

Wie du schon erwähnt hast, waren beim “Girls Night Out“ Shooting beim Mash einige der bekanntesten Riderinnen der Welt dabei. Dich kannten zu dem Zeitpunkt ein paar davon wohl noch nicht. Hat es dennoch zusammengepasst?

Anne: Ja eigentlich war es erst komisch: die ganzen Größen des Sports und ich. Aber irgendwie hat es dann voll gut gepasst, wir verstehen uns alle megagut und ich habe nicht das Gefühl, sportlich nicht mithalten zu können. Davor hatte ich vor der Session am meisten Schiss.

Wie würdest du die Session in deinen eigenen Worten beschreiben?

Anne: (grinst) Mit einem Wort: LÄSSIG! Es war einfach eine super Stimmung am Dock! Wir hatten viel Zeit und gefühlt keinen Druck. Bear (Anm. der Red.: unser extra angereister US-Fotograf Bryan Soderlind) ist auch echt ein guter Typ, der mit seiner entspannten Art echt motivierend ist.

... und dann bei der Siegerehrung der Langenfeld Open 2019. | Foto: Jonas Speck
Wenn jemand Spaß an den Kickern hat, kommen solche Shots raus. | Foto: Bryan Soderlind

„Es war einfach eine super Stimmung am Dock! Wir hatten viel Zeit und gefühlt keinen Druck“ – Anne Freyer

Schön, dass du Spaß hattest, aber das hat man dir schon vor Ort angesehen. Du hast dort auf jeden Fall bewiesen, wie gut du unterwegs bist. Hut ab. Was war für dich persönlich der beste Trick deiner Session? Und mit was haben dich die anderen Mädels beeindruckt?

Anne: Danke, freut mich zu hören! Kniffelige Frage. (denkt nach) Wir sind alle mit vollem Fokus auf Fotos gefahren. Deshalb haben wir uns nicht an krassen Tricks die Zähne ausgebissen, sondern geschaut, dass wir fotogene Sachen liefern können. Ich persönlich hatte mega Spaß an den überdimensionierten Kickern und habe gefühlt die meiste Zeit riesige Indie Halfcaps gemacht, was mit zunehmender Dunkelheit immer schwieriger wurde.

Alle Mädels haben ihre absoluten Favorites geliefert, alle sind super clean und stylisch gefahren. Extrem tief gepresste Tail- und Lipslides, massive hohe Hits am Kicker mit langen Grabs und das die halbe Nacht lang in absoluter Dunkelheit. Echt beeindruckend wie alle mit den Gegebenheiten und mit dem riesigen Setup klar gekommen sind.

Die Verantwortlichen des Mash habt ihr Mädels scheinbar auch überzeugt. 2019 werden erstmals auch Ladies zum Main-Event eingeladen – darunter natürlich auch du. Was sagst dazu?

Anne: Das ist der Hammer. Letztes Jahr war unser Shooting ja bewusst nicht vor der großen Menschenmenge. Wenn ich mir vorstelle, dass wir dieses Jahr vor tausenden Zuschauern das Setup fahren, bekomme ich schon Gänsehaut.

Ein Lachen das ansteckt – Anne verbreitet stets gute Stimmung. | Foto: Bryan Soderlind

Dem können wir uns nur anschließen – cool, dass nicht zuletzt durch unser Shooting die Mädels nun beim Munich Mash am Start sind. Die Rails bei Tag zu fahren, ist das eine, aber in der Nacht, teilweise im absoluten Blindflug, das war schon beeindruckend. Damit habt ihr die letzten Zweifler überzeugt. Das Ergebnis sehen wir nicht nur in ein paar unveröffentlichten Shots hier im Artikel & im Behind the Scenes Clip, der in Kürze online geht, sondern vor allem mit jede Menge top Bildern in der Story in der The Cable Ausgabe No. 11. Und scheinbar haben die Mädels auch die Veranstalter überzeugt, denn 2019 sind sie erstmals Teil des offiziellen Contest beim Munich Mash vom 28.-30. Juni im Olympiapark.

In der Fortsetzung des Interviews erfahrt ihr dann, was Anne sonst noch rund ums Thema Wakeboard-Mädels zu sagen hat.

Foto: Bryan Soderlind
Foto: Daniel Wurm
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